{"id":6431,"date":"2019-11-07T14:35:57","date_gmt":"2019-11-07T13:35:57","guid":{"rendered":"https:\/\/drinktec-blog.b-rex.de\/?p=6431"},"modified":"2019-11-07T14:35:58","modified_gmt":"2019-11-07T13:35:58","slug":"pflanzenmilch-in-vielen-facetten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/drinktec-blog.b-rex.de\/de\/milch_und_liquid_food\/pflanzenmilch-in-vielen-facetten\/","title":{"rendered":"Pflanzenmilch in vielen Facetten: Nachhaltigkeit und Gesundheitsaspekte im Fokus"},"content":{"rendered":"\n

Seit kurzem findet jedes\nJahr am 22. August der Weltpflanzenmilchtag statt. Er wurde von ProVeg und\nPlant Based News 2017 ins Leben gerufen, um die Aufmerksamkeit von Millionen\nMenschen weltweit auf pflanzliche Milchalternativen zu lenken und deren\n\u00f6kologische und gesundheitliche Vorteile im Vergleich zur klassischen Kuhmilch\ndarzustellen. Eine Aktion, die ankommt. Auch, weil die Beliebtheit von Pflanzenmilch\nals Alternative w\u00e4chst. Ebenso wie die Auswahl.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Weltweiter Kuhmilch-Verbrauch bei knapp 180 Millionen Tonnen<\/h2>\n\n\n\n

Dennoch,\nder Kuhmilchabsatz ist dem der pflanzlichen Milchalternativen nach wie vor deutlich\n\u00fcberlegen. F\u00fcr das Jahr 2019 prognostiziert die USDA (United States Department\nof Agriculture) gem\u00e4\u00df Statista einen weltweiten Verbrauch von Kuhmilch in H\u00f6he\nvon rund 178,66 Millionen Tonnen. Laut Rabobank belief sich der Umsatz der Top\n20 Molkereien 2018 auf 209,5 Milliarden US-Dollar. Insgesamt gesehen soll die\nglobale Kuhmilchindustrie, deren Umsatz 2018 gegen\u00fcber dem Vorjahr um 1,1\nMilliarden US-Dollar zur\u00fcckging, etwa 400 Milliarden US-Dollar schwer sein.<\/p>\n\n\n\n

Pflanzenmilch auf Wachstumskurs<\/h2>\n\n\n\n
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Damit liegt sie weit vor der Branche f\u00fcr Pflanzenmilch. ProVeg rechnet hier zwischen 2019 und 2026 mit einem j\u00e4hrlichen globalen Anstieg des Umsatzvolumens um durchschnittlich 9,1 Prozent auf 28,3 Milliarden US-Dollar. \u201eNoch nie gab es einen besseren Zeitpunkt, um auf pflanzliche Produkte umzusteigen\u201c, meint Sean Mackenney, Kampagnenleiter bei ProVeg. Auch, wenn regulatorische H\u00fcrden teilweise blockieren. So ist der Begriff \u201eMilch\u201c zum Beispiel in der EU gesch\u00fctzt und Hersteller von Pflanzenmilch m\u00fcssen ihre Milchalternativen als \u201eDrinks\u201c (beispielsweise als \u201eSoja-Drink\u201c) vermarkten. Und: W\u00e4hrend Kuhmilch h\u00e4ufig dem erm\u00e4\u00dfigten Mehrwertsteuersatz unterliegt, wird Pflanzenmilch meist mit dem Regelsatz besteuert. <\/p>\n<\/div>\n\n\n\n

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Knapp\ndie H\u00e4lfte aller Konsumenten in den USA kauft Pflanzenmilch. Auch in\nDeutschland nimmt der Konsum von Pflanzenmilch zu: Laut der neuen Studie der Gesellschaft\nf\u00fcr Konsumforschung konsumieren hierzulande 16 Prozent pflanzliche\nMilchalternativen. Der Wert der weltweiten Branche wird auf 16 Milliarden\nDollar gesch\u00e4tzt.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Ein weiterer Schritt in Richtung bewusster und nachhaltiger Lebensstil<\/h2>\n\n\n\n

Doch warum \u00fcberhaupt greifen Konsumenten immer h\u00e4ufiger zu Pflanzenmilch<\/a>? Die Antwort hierauf ist vielschichtig. Zum einen sicherlich, weil Milchk\u00fche h\u00e4ufig die wenig tierfreundliche Massentierhaltung ertragen m\u00fcssen und die Tierhaltung hohe Treibhausgase verursacht. Zum anderen auch, weil Milch Cholesterin und trans-Fetts\u00e4uren sowie Wachstumshormone enth\u00e4lt. F\u00fcr viele Verbraucher ist die Hinwendung zu pflanzlichen Milchalternativen folglich ein weiterer Schritt in Richtung bewusster und nachhaltiger Lebensstil. <\/p>\n\n\n\n

Mandelmilch mit Imageproblem<\/h2>\n\n\n\n

2008\nlancierte die kalifornische Mandelindustrie eine breit angelegte\nMarketingkampagne. Infolgedessen entwickelte sich ein starkes\nVerbraucherinteresse f\u00fcr Mandelmilch. 2013 \u00fcberholte Mandel- die Sojamilch,\netablierte sich als erfolgreichste Pflanzenmilch in den USA, ist es bis heute\ngeblieben und wird seither auch zunehmend auf dem europ\u00e4ischen Markt vertrieben.\nDoch die Mandelmilch k\u00e4mpft mit einem Imageproblem. Eine einzige Mandel ben\u00f6tigt\nbis zur Reife etwa vier Liter Wasser. So fallen in Kalifornien, dem Land in dem\n80 Prozent der Mandeln weltweit geerntet werden, 10 Prozent des gesamten\nWasserverbrauchs f\u00fcr Mandeln an. Au\u00dferdem enth\u00e4lt die Kuhmilch-Alternative nur\netwa 2 bis 10 Prozent Mandeln pro Liter Fl\u00fcssigkeit, ist h\u00e4ufig stark ges\u00fc\u00dft\nund weist kaum Calcium, wenig Proteine und so gut wie keine Mineralstoffe auf. Manche\nHersteller l\u00f6sen dies \u2013 wie bei anderen pflanzlichen Milchalternativen oft ebenfalls\nso praktiziert \u2013 durch Zus\u00e4tze. <\/p>\n\n\n\n

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Oatly als ein Hafermilch-Pionier<\/h2>\n\n\n\n

Betrachtet man den deutschen Markt, war die Mandelmilch noch im Jahr 2017 der Gewinner im Bereich Pflanzenmilch-Innovationen. 2018 wurde sie von Hafermilch \u00fcberholt. Die bahnte sich vor allem dank der schwedischen Marke Oatly bereits recht fr\u00fchzeitig ihren Weg in den US-Markt. <\/p>\n\n\n\n

Oatly startete gezielt in New Yorker Coffee-Shops und weitete die Aktivit\u00e4ten schlie\u00dflich auf Caf\u00e9s und Lebensmittelgesch\u00e4fte im ganzen Land aus. Seit kurzem hat die Marke Oatly, die auch innerhalb Europas recht pr\u00e4sent ist, den chinesischen Markt ins Visier genommen. Generell punktet Hafermilch mit Ballaststoffen, Proteinen und ist reich an Eisen und B-Vitaminen.<\/p>\n<\/div>\n\n\n\n

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\u00a9 Quelle: Oatly Germany GmbH<\/figcaption><\/figure>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Innovatives wie Erbsen-, Hanf- und Lupinenmilch bahnt sich seinen Weg<\/h2>\n\n\n\n
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\"Die
\u00a9 Prolupin GmbH \/ Made with Luve<\/figcaption><\/figure>\n<\/div>\n\n\n\n
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Ein\ninteressanter j\u00fcngster Trend ist etwa der zu Erbsenmilch. Hier sind in den USA\nbeispielsweise das Start-up Ripple Foods mit Original Nutritious Pea Milk oder\nBolthouse Farms mit Plant Protein Milk aktiv. Doch auch die deutsche DrinkStar\nbietet mit Princess and the Pea einen neuartigen Erbsendrink, den\nGesch\u00e4ftsf\u00fchrer Roland Bittermann folgenderma\u00dfen beschreibt: \u201eDiese\nPflanzenmilch ist von Natur aus laktose-, gluten- und allergenfrei und damit\nein ideales Getr\u00e4nk f\u00fcr Verbraucher mit Lebensmittelallergien oder\nNahrungsintoleranzen.\u201c Angereichert sind die Drinks mit Calcium und Raps\u00f6l, das\nOmega-3-Fetts\u00e4uren bereitstellt. Also auch hier der Pflanzendrink mit Zusatz.<\/p>\n\n\n\n

Steigendes Interesse verzeichnet au\u00dferdem Hanfmilch. Wichtig zu wissen ist, dass Hanfmilch stets aus Nutzhanf ohne THC-Gehalt erzeugt wird, es sich hier also nicht um ein Rauschmittel handelt. Bei Gesundheitsexperten erfreut sich Hanfmilch zunehmender Beliebtheit, weil sie eine hohe Menge an Proteinen und Omega-3-Fetts\u00e4uren mit geringem Fettgehalt enth\u00e4lt. Laut Yumda Food & Drink Business Info soll der globale Hanfmilchmarkt bis 2024 voraussichtlich ein Volumen von etwa 454 Millionen US-Dollar erreichen. 2018 hielt Nordamerika am Welt-Hanfmilchmarkt 50 Prozent, gefolgt von Europa. <\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Noch\nweniger bekannt als Hanfmilch ist derzeit Lupinenmilch. Die Lupine als\neiwei\u00dfreiche Feldfrucht ist schon seit langem in unseren Breitengraden zuhause,\nkam aber f\u00fcr rein pflanzliche Nahrungsmittel \u2013 insbesondere als heimische\nAlternative zu Soja, Reis, Mandel und Kokos \u2013 bislang kaum zum Einsatz. Nach\neinem Verfahren, das am Fraunhofer IVV entwickelt wurde, produziert nun beispielsweise\nder deutsche Hersteller Prolupin unter der Marke Made with Luve Lupinenmilch in\nden Geschmacksrichtungen Natur, Vanille und Schoko. <\/p>\n\n\n\n

Mit Informationen zur Verwendung weiter punkten<\/h2>\n\n\n\n

Auch\nin Zukunft ist davon auszugehen, dass Pflanzendrinks f\u00fcr immer wieder neue\nImpulse sorgen. Und, dass sie allesamt mit Nachhaltigkeit und Gesundheitsaspekten\npunkten m\u00f6chten. In diesem Zusammenhang ist eine j\u00fcngste Mintel-Studie\ninteressant, die das Konsumverhalten der Briten bei pflanzlichen\nMilchalternativen innerhalb eines Drei-Monats-Zeitraums mit Ende Februar 2019\nbetrachtete. Fast ein Viertel der Briten verwendete innerhalb dieses Zeitraums\nPflanzenmilch. Unter den 16- bis 24-j\u00e4hrigen war es sogar ein Drittel. Das\nWachstum wurde von Hafer-, Kokosnuss- und Mandelprodukten getragen. Die\nMintel-Forschung unterstreicht im Rahmen dieser Studie auch die Bedeutung von\nEthik und Umwelt f\u00fcr die klassische Milchwirtschaft. So ist in diesem Bereich\nmittlerweile ein Viertel der Konsumenten an Produkten interessiert, die eine\nnachhaltige Landwirtschaft garantieren und etwa jeder siebte Konsument w\u00fcnscht\nsich eine On-Pack-Angabe dazu, wie viele Tage die K\u00fche des Milchherstellers im\nFreien verbringen durften.<\/p>\n\n\n\n

F\u00fcr\nPflanzenmilchproduzenten ein wesentlicher Hinweis aus den Ergebnissen der\nStudie: das Interesse an umfassender Information. So w\u00fcrden 65 Prozent der Verbraucher\nHinweise zur Verwendung der pflanzlichen Milchalternativen beim Kochen und\nBacken begr\u00fc\u00dfen. Und sogar 24 Prozent der Verbraucher, die Pflanzenmilch bislang\nnoch nicht kaufen, w\u00e4ren an solchen Tipps interessiert. Was mit beinhaltet,\ndass gezielte Information in der Lage sein k\u00f6nnte, noch mehr Konsumenten von\npflanzlichen Milchalternativen zu \u00fcberzeugen. <\/p>\n