{"id":3362,"date":"2018-04-18T15:14:47","date_gmt":"2018-04-18T13:14:47","guid":{"rendered":"http:\/\/drinktec-blog.b-rex.de\/?p=3362"},"modified":"2018-08-22T14:49:31","modified_gmt":"2018-08-22T12:49:31","slug":"digitalisierung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/drinktec-blog.b-rex.de\/de\/milch_und_liquid_food\/digitalisierung\/","title":{"rendered":"Industrie 4.0: Digitalisierung in der Milchwirtschaft"},"content":{"rendered":"

Die Milchindustrie hat innerhalb des Lebensmittelsektors eine mit Abstand f\u00fchrende Rolle in IT-gest\u00fctzter Prozessf\u00fchrung. Trotz ihrer Komplexit\u00e4t stellen die bereits extrem automatisierten Prozesse<\/a> noch immer keine echte \u201eDigitalisierung\u201c dar \u2013 die Potenziale sind vorhanden.<\/strong><\/p>\n

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Die Digitalisierung bestimmt die Industrie 4.0 zunehmend. Ihre Auswirkungen sind im Moment noch nicht so recht greifbar, denn es geht um mehr als Fabrik- oder Lagerautomation. Bei der Digitalisierung geht es um das Abgreifen gro\u00dfer Datenmengen und deren Aufbereitung zu sinnvollen Aussagen f\u00fcr die Milchproduktion.<\/p>\n

Beispiel Buttermilch: Produktionsengpass in Molkereien<\/strong><\/h2>\n

Nehmen wir als Beispiel ein saisonabh\u00e4ngiges Produkt wie Buttermilch. Der Absatz l\u00e4uft auf Hochtouren, immer dann, wenn es hei\u00df ist. Dann brummen Produktion, Abpackung und Logistik, zuweilen kommen die Molkereien in den Sommermonaten gar nicht mehr mit der Herstellung nach. Bislang verl\u00e4sst man sich in Handel und bei den Molkereien auf Erfahrung aus fr\u00fcheren Jahren und bestellt bzw. produziert vor. Dennoch l\u00e4sst sich der Moment, in dem das Buttermilch-Gesch\u00e4ft zu boomen anf\u00e4ngt, nicht allzu exakt vorausbestimmen, so dass Absatzpotenziale zuweilen nicht ganz genutzt werden k\u00f6nnen.<\/p>\n

Potenziale der Digitalisierung f\u00fcr die gesamte Kette<\/strong><\/h2>\n

Dieser eine Moment, in dem m\u00f6glicherweise nicht genug Buttermilch in den Ladenregalen steht, lie\u00dfe sich \u00fcber das Zusammenf\u00fchren verschiedener Informationsstr\u00f6me verhindern. Die moderne Wettervorhersage ist inzwischen so zuverl\u00e4ssig, auch und gerade in begrenzten Regionen, dass man ihre Prognosen getrost als Basis f\u00fcr die Absatzplanung heranziehen kann. Ein passend gestrickter Algorithmus in der IT des Handels m\u00fcsste nur noch vorab die Order- und Produktionskette in Gang setzen. Also etwa, dass das Gesch\u00e4ft Nummer 148 an einem bestimmten Tag mindestens X Packungen Natur- und Y Packungen aromatisierter Buttermilch vorliegen haben muss. Aus der Aggregation der Einzelabsatzprognosen lassen sich dann die Auftr\u00e4ge f\u00fcr die Milchproduktion und f\u00fcr die Logistik generieren, nat\u00fcrlich mit gen\u00fcgend Vorlaufzeit f\u00fcr die gesamte Kette. Diese endet ja nicht in der Molkerei, sondern erstreckt sich auch auf die Vorlieferanten, z.B. von Zutaten oder Verpackungsmaterial. Am Ende entsteht ein Prozess, der sich quasi selbst ausl\u00f6st und steuert und den Menschen \u2013 im Prinzip \u2013 ausschlie\u00dflich noch als Konsumenten ben\u00f6tigt.<\/p>\n

Effizienz in der Milchindustrie steigern \u2013 schon heute<\/strong><\/h2>\n

Von einer solchen Realit\u00e4t sind wir noch ein ganzes St\u00fcck entfernt, manche haben sogar Angst davor, dass eine solche Idee jemals Realit\u00e4t wird. Vielleicht zum Teil zu Recht, dann steht aber bestimmt nicht so etwas Banales wie \u201eButtermilch\u201c im Fokus. Nichtsdestotrotz lassen sich \u00fcber Industrie 4.0 und Digitalisierung schon heute enorme Vorteile f\u00fcr die Milchindustrie erschlie\u00dfen. \u00dcber Data Mining lassen sich, die passende Sensorik vorausgesetzt, Anhaltspunkte f\u00fcr bestimmte Betriebsparameter herausfiltern, die z.B. zur sogenannten Predictive Maintenance<\/a> herangezogen werden k\u00f6nnen. Hier werden dann Teile so fr\u00fch wie n\u00f6tig gewechselt, um einem ungeplanten Anlagenstillstand entgegenzuwirken. Dies wiederum steigert die Verf\u00fcgbarkeit von Produktions- oder Verpackungslinien und erh\u00f6ht damit die Gesamteffizienz eines Unternehmens.<\/p>\n

Ganz sicher werden Digitalisierung und Industrie 4.0 eines der beherrschenden Themen der kommenden Messeveranstaltungen, auch der drinktec<\/a>, sein. Man darf gespannt sein, was sich die klugen K\u00f6pfe in der Zulieferindustrie so alles einfallen lassen werden, um die Milchproduktion immer rationeller und sicherer zu machen.<\/p>\n