Themenwoche Produktsicherheit: Qualitätsmerkmal Luft

Produktsicherheit ist die tragende Säule jeder Molkerei: Neben Hygiene hat die „richtige“ Luft einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität des Produkts.
© Cono Kaasmakers

Milchkrisen und der anhaltende Druck von Seiten des Handels haben die verfügbaren Budgets in Molkereien in den vergangenen Jahren immer weiter eingeschränkt. Zugleich bildet die Produkt- bzw. Lebensmittelsicherheit die tragende Säule des Geschäfts jeder Molkerei. Hieran darf nicht gespart werden. Das unmittelbare Produktionsumfeld und dessen Ausgestaltung sind und bleiben der Schlüssel für die Herstellung einwandfreier, qualitativ hochwertiger Produkte.

Molkerei: Ohne Hygiene keine Qualität

Die optimale Klimatisierung hat in den Produktionsräumen der Molkerei oberste Priorität. Speziell, wenn Produkte wie in Käsereien im offenen Kontakt mit der Umgebungsluft stehen. In anderen Produktionsbereichen wird die Milch zwar in geschlossenen Systemen gefahren, aber auch hier gilt aus naheliegenden Gründen der Raumluft und der allgemeinen Hygiene der Produktionsumgebung höchste Priorität. Neben Hygiene hat die „richtige“ Luft in der Molkerei einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität des Produkts.

Regeln für die richtige Luft in der Molkerei

Luftmanagement ist das A und O in jeder Molkerei. Suboptimale Umgebungsbedingungen wie zu hohe Feuchte, Wärme oder Geruchsbelästigungen durch Desinfektionsmittel führen am Ende in der Regel immer zu Fehlverhalten: Geöffnete Fenster oder Türen, die zu bleiben müssten, um Staub aus der Produktion fernzuhalten. Aber nicht nur das Vermeiden von menschlichen Fehlern ist wichtig. Auch die Bestimmung adäquater Luftparameter ist zu beachten. Das Raumklima muss beispielsweise so eingestellt werden, dass Kondensation möglichst überall vermieden wird – was in gekühlten Räumen zuweilen eine enorme Herausforderung darstellt.

Luft-Optimierung: eine Sache für Spezialisten

Spezialisten haben die nötigen Testgeräte, können eingehende Analysen erstellen und für jeden Betrieb individuelle Konzepte ausarbeiten. Eine wichtige Überlegung stellt auch die Energieseite dar: Luft zu konditionieren und sie gezielt in Produktionsräume ein- und auszuleiten, erfordert einen enormen Energieaufwand. Der Kälte- bzw. Wärmebedarf sollte in aller Regel soweit wie möglich über vorhandene Energien im Betrieb abgedeckt werden können. Stichwort: Sole, Kalt- und Warmwasserkreisläufe und Energie aus der Wärmerückgewinnung. Auch die geografische Lage eines Betriebs muss berücksichtigt werden, um natürliche Gegebenheiten wie z.B. die durchschnittliche Anzahl an kalten oder warmen Tagen einkalkulieren zu können.

Unter den Ausstellern der drinktec befinden sich auch Spezialisten für die „Luftversorgung“ von Produktionsbetrieben. Fachbesucher aus der Milchindustrie finden auf dem Münchener Messegelände einen vollständigen Überblick über alles, was in Sachen Luft und Hygiene „State of the Art“ ist. Passend zum Thema Milch findet innerhalb des drinktec Forums am 15. September der Fokus-Tag rund um das Thema Milch statt. Trends und aktuelle Technologien in der Milchbranche stehen dort auf dem Programm. Abgerundet wird der Fokus-Tag Milch am Nachmittag mit der Festveranstaltung des Zentralverbands Deutscher Milchwirtschaftler (ZDM).

Roland Sossna

Der gelernte Molkereifachmann, Agraringenieur und freie Fachjournalist Roland Sossna gestaltet unter anderem die Redaktion der Fachtitel molkerei-industrie und IDM International Dairy Magazine. Regelmäßig stellt er herausragende Innovationen aus der Molkerei-Branche auf dem Blog vor.