Themenwoche Energieeffizienz: Trends zu Regionalität und Nachhaltigkeit

Trends zu Regionalität und Nachhaltigkeit
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Die Globalisierung hat zweifellos ihre Vorzüge, jedoch kann sie auch zu einer Vereinheitlichung und damit auch zu einer Austauschbarkeit der Produktwelt führen. Nicht zuletzt deshalb stehen derzeit Begriffe wie Heimat, Regionalität und Nachhaltigkeit hoch im Kurs. Grund genug für das Marketing der Getränke-Industrie, diese Sehnsucht des Verbrauchers stärker aufzugreifen.

Eine Food-Studie von Nielsen zeigt, dass mit 51 Prozent immerhin etwas mehr als die Hälfte der Deutschen auf regionale Produkte setzt. So sind sortenspezifische Obstsäfte mit regionalem Ursprung stark im Kommen. Sie vermitteln dem Verbraucher durch ihre transparente und klar nachvollziehbare Herkunft ein gutes Gefühl. Ebenso treten regionale Wildfrüchte wie Kräuter, Nüsse und Waldbeeren in den Fokus. Die Genuss-Region Österreich ist ein Beispiel dafür, wie man die Verbraucher gelungen auf regionale Spezialitäten – darunter eine Vielzahl an Getränken – aufmerksam macht. Der Erfolg von Craft Beer, das geradezu für Authentizität und regionalen Bezug steht, braucht wohl kaum mehr erwähnt zu werden. Noch einen spannenden Schritt weiter in Richtung Nachhaltigkeit geht der italienische Hersteller VEGEA mit seinem „Weinleder“. Aus Traubentrestern wird veganes Lederimitat – nachhaltige regionale Resteveredlung par excellence.

Verbesserte Energieeffizienz als Pluspunkt

Der wirtschaftliche Pluspunkt für die Getränke-Industrie dabei: Regionales Handeln wirkt sich positiv auf die Energieeffizienz aus, unter anderem durch die enorme Verkürzung der Transportwege und den reduzierten Einsatz von Fahrzeugen. Studien über nachhaltige Getränke-Verpackungen zeigen klar weitere Vorzüge auf. Das Institut für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) in Heidelberg hat die Umweltauswirkungen zahlreicher Verpackungsformen untersucht. Das Ergebnis: Mehrwegsysteme in einem regionalen Kontext, also ohne lange Fahrten, zeigen meist sehr gute Ökobilanzergebnisse. So wird die Glasflasche umweltfreundlicher als der Getränke-Karton, sobald sie weniger als 200 km transportiert und mindestens 15 Mal benutzt wird.

Dass die Verbraucher neben klar deklarierten natürlichen Getränken eine nachhaltige umweltfreundliche Lieferkette bevorzugen, belegt Innova Market Insights. Laut dem Marktforschungsinstitut stünden 2017 Mottos wie „Clean Supreme“, ein Maximum an Natürlichkeit und Umweltfreundlichkeit von Lebensmitteln, sowie „Disruptive Green“, der Umstieg auf umweltfreundliche Produktionstechnologien, ganz oben auf der Trend-Rangliste.

Nachhaltigkeit hebt das Ansehen von Marken

In der Folge sollte das Getränke-Marketing alle Bemühungen und angestrebten Ziele dahingehend dem Verbraucher entsprechend kommunizieren. Eine angemessene Positionierung kann sich lohnen, denn nachhaltiges Handeln steigert das Ansehen von Unternehmen und deren Produkten heute beachtlich. Nicht zu vernachlässigen hierbei ist das Augenmerk auf eine ehrliche Außendarstellung. Dabei erhöht Nachhaltigkeit alleine natürlich nicht direkt den Umsatz, hat allerdings inzwischen zumindest als ein Rad im Getriebe Einfluss. Auch langfristig dürfte eine Wirkung nicht ausbleiben, schließlich werden die Verbraucher immer sensibler – denn Nachhaltigkeit ist inzwischen in aller Munde.

Auf der drinktec steht mit der Innovation Flow Lounge allen Marketing-Experten eine einzigartige Plattform zur Verfügung, auf der das Thema weiter vertieft werden kann: Im Zentrum der Halle B1 bildet sie eine sprudelnde Inspirationsquelle für Marketing-Experten in der Getränkebranche. Der Fokusbereich Energiemanagement bietet außerdem zahlreiche Informationen zu den Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.

Die Innovation Flow Lounge wird unterstützt von:

  • Döhler
  • FoodBev Media
  • KHS
  • Sahm GmbH

Andra Gerhards

Andra Gerhards ist freie Journalistin und Texterin. Sie hat Ihren Schwerpunkt in den Bereichen Marketing für Kommunen und kommunale Unternehmen, (Nachhaltiger) Konsum und Einzelhandel.