Die 7 unsinnigsten Bier-Mythen

beer is being filled into a glass
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Bier ist ungesund, macht dick und impotent. Um das Lieblingsgetränk der Deutschen ranken sich absurde Mythen. Doch was ist wirklich dran an diesen Vorurteilen?

Macht Bier wirklich dick?

Macht Bier wirklich dick?

Mythos 1: Bier macht dick

Stimmt nicht! Abgesehen vom Wasser, ist Bier – verglichen mit anderen Getränken – eine eher kalorienarme Erfrischung. Vom Orangensaft bis zum Apfelsaft, vom Rotwein bis zur Milch – überall stecken deutlich mehr Kalorien als im Gerstensaft. Es ist eher ein bekannter Kreislauf, der zur Wampe führt: Bier regt den Appetit an, und wenn der Heißhunger vorbei ist, kommt wieder der Durst. Bier allein macht keinesfalls dick, es ist die Schweinshaxe nebenbei, die zum Kugelbauch führt.

 

Mythos 2: Bier macht Müde

Wahr ist: Der Hopfen im Gerstensaft ist ein natürliches Beruhigungsmittel, das entspannt und die Schlafbereitschaft fördert. Beim Bierkonsum konnte das allerdings noch nicht konkret nachgewiesen werden. Aber jeder weiß, Bier entspannt die Nerven und schafft – vielleicht mit Ausnahme feuchtfröhlicher Festgelage – eine eher gemütliche Atmosphäre. Manch obergärige Bierspezialitäten sind indes wahre Wachmacher und schaffen schlaflose Nächte.

 

Mythos 3: Bier ist ungesund

Übelkeit, Schwindelgefühle und Brummschädel kennt wohl jeder. Das liegt aber nicht am Bier, sondern an den verkonsumierten Mengen. Durch seine ätherischen Öle und Bitterstoffe wirkt Bier sogar antibakteriell. Ein Gläschen pro Tag senkt den Cholesterinspiegel, hilft bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und macht stressresistent bei beruflicher Belastung. Magnesium und Kalium im Bier gleichen Mineralverluste aus, stärken den Knochenbau und können vor Osteoporose schützen.

 

Mythos 4: Bier macht impotent

Alles eine Frage der Mengenlage. Wer mehrere Liter Gerstensaft in sich reinschüttet, wird kaum noch den Weg zur Bettkante schaffen. Bier in geringen Mengen wirkt angeblich sogar stark aphrodisierend und regt die Libido an. Männer, die nach dem Genuss größerer Mengen doppelt sehen, genießen sogar noch einen weiteren Vorteil, sie haben dann zwei Frauen im Bett. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob Sex mit voller Blase dann überhaupt noch Spaß bereitet.

 

Mythos 5: Bier passt nicht zu Wein

Bier auf Wein, das lass sein! Eine uralte Lüge, die schon so manchen erfolgreichen Abend, der mit einem genussvollen Roten abgeschlossen wird, vereitelt konnte. Zahlreiche Untersuchungen ergaben, dass der Genuss verschiedener Alkoholsorten – mäßig getrunken – keine Nebenwirkungen aufweist, solange man nicht übertreibt. Bei Sommeliers und Winzern gehört es sogar zum guten Ton, nach jeder Weinprobe noch ein frisches Pils zu kippen.

 

Mythos 6: Bier muss eiskalt sein

Alles eine Frage der Biersorte. Klar, ein frisches Helles, ein Weißbier oder ein Pils aus dem Zapfhahn verlangen nach gemäßigter Kühlung. Alkoholreiche Bockbiere, englische Stouts oder ein modernes Imperial Ale werden indes bei etwa zwölf Grad, andere – wie etwa Barley Wines – sogar in Zimmertemperatur getrunken. Einer alten Hausregel belegt zudem, dass warmes Bier sogar bei Erkältungskrankheiten hilft.

 

Mythos 7: Bier macht große Brüste

Eine alte Legende, die medizinisch nicht bewiesen ist. Im Bier befinden sich zwar pflanzliche Östrogene in geringen Mengen, die bei normalen Trinkverhalten jedoch keinesfalls zu bewunderungswürdigen Körbchen-Größen führen. Frauen mit diesbezüglichen Problemen sollten –bevor sie ihren Bierkonsum erhöhen – einen Besuch beim Facharzt vorziehen. Und klar ist auch: Männer wachsen durch regelmäßigen Biergenuss keine Brüste.

 

 

 

Mareike Hasenbeck

Mareike Hasenbeck ist freie Journalistin, Craft-Bier-Bloggerin von Feiner Hopfen sowie Biersommelière und international DLG geprüfte Sachverständige für Bier-Sensorik.