Themenwoche Energieeffizienz: Alkoholfreie Getränke – Verbraucher setzen auf Nachhaltigkeit

Alkoholfreie Getränke: Verbraucher setzen auf Nachhaltigkeit
© HassiaGruppe

Nachhaltigkeit – ein Begriff, der aus unserem Sprachgebrauch nicht mehr wegzudenken ist. Und ein Aspekt, den ein Gros der Verbraucher beim Einkauf von Konsumgütern mittlerweile direkt berücksichtigt. Zeit für die alkoholfreie Getränkeindustrie, nachhaltiges Agieren mehr und mehr als wesentlichen Erfolgsbaustein zu definieren.

Wasser ist mehr als ein Getränk. Wie viel mehr Verbraucher mit dem Begriff Wasser assoziieren, verrät Zukunftsforscher Matthias Horx. Anlässlich eines Mineralwassersymposiums der Mineralbrunnen Gerolsteiner und Hassia Mineralquellen gemeinsam mit der Wirtschaftswoche Green Economy fasste er zusammen: „Wasser ist für den Verbraucher längst nicht mehr das Getränk, in dem nichts drin ist. Mit einem Schluck Wasser lässt sich schließlich eine spannende Reise durch die Geschichte der Erde unternehmen. Bevor ein Spritzer unsere Zunge trifft, sickert es jahrzehntelang durch die Gesteinsschichten, die Eis- und Kreidezeiten hinterlassen haben.“ Dieses Zitat verdeutlicht, wie emotional das Thema Mineralwasser aufgeladen ist und wie gut die Punkte Nachhaltigkeit und Produkt harmonieren. Dirk Hinkel, Geschäftsführender Gesellschafter der HassiaGruppe, stimmt dem zu und ergänzt: „Nachhaltigkeit ist das neue Premium“. Ullrich Schweizer, Geschäftsführer Marketing der HassiaGruppe rät: „Wir müssen dem Verbraucher den Mehrwert erklären. Unser Spielraum liegt in der Nachhaltigkeit und der Qualität.“ Dem schließt sich Ulrich Rust an: „Wasser ist Geschmack, Gesundheit und Wohlbefinden“, so der Geschäftsführer Technik des Gerolsteiner Brunnens.

Mehr Nachhaltigkeit im Sortiment der HassiaGruppe

Hochgestecktes Ziel der HassiaGruppe: ein klimaneutrales Sortiment. Ein Ziel, das final nicht nur für die Hassia Mineralquellen in Bad Vilbel, sondern auch für die Tochterunternehmen Lichtenauer Mineralquellen, Thüringer Waldquell, Glashäger Brunnen, Wilhelmsthaler Mineralbrunnen und die Fruchtsaftbetriebe Rapp’s Kelterei, Kumpf und Höhl gelten soll. Doch ein Schritt nach dem anderen. Erst einmal hat der Standort Bad Vilbel vor, klimaneutral zu werden. Beispielsweise durch den Einsatz von E-Staplern, die Nutzung von Ökostrom und ein kontinuierliches Pflanzen von Bäumen, um den CO2-Fußabdruck zu neutralisieren.

Gerolsteiner – für den Verbraucher der nachhaltigste AFG-Hersteller

In der Verbrauchergunst ist der Gerolsteiner Brunnen in puncto Nachhaltigkeit unter den alkoholfreien Getränke-Anbietern derzeit die Nummer eins. Zu dem Ergebnis kam die bundesweite Online-Umfrage von Deutschland Test und Focus-Money mit dem Analyse- und Beratungshaus ServiceValue mit der Fragestellung „Welche Marke steht für nachhaltiges Engagement?“. Und Gerolsteiner trat als Testsieger hervor. In der Tat lässt sich nachlesen, dass das Unternehmen besonders nachhaltig unterwegs ist. So veröffentlichte es 2014 als erster Mineralbrunnen Deutschlands einen Nachhaltigkeitsbericht. Außerdem unterstützt es jede Menge kreativer und nachhaltiger Projekte in der Region.

Politik der kleinen Schritte bei Ensinger Mineral-Heilquellen und beckers bester

 Doch auch zahlreiche weitere AfG-Betriebe machen sich in puncto Nachhaltigkeit mehr und mehr Gedanken und verfolgen hier häufig eine Politik der kleinen Schritte. Beispielsweise investierte Ensinger Mineral-Heilquellen kürzlich in eine neue Energiemanagement-Lösung. Mittlerweile überwachen 85 Messstellen den Großteil der Maschinen und Anlagen in der Produktion. Außerdem wechselt das Unternehmen von gasbetriebenen Flurförderfahrzeugen auf elektrische. Jüngste Aktion des Fruchtsaftspezialisten beckers bester: die Umrüstung auf eine professionelle LED-Beleuchtung. Das ergänzt bereits bestehende Maßnahmen wie die Dampferzeugung durch ein Biomasseheizkraftwerk, die Verwendung von Ökostrom und die Kompensation der verursachten CO2-Emissionen durch die Unterstützung von zwei Projekten: der „Eurus Wind Farm“ in Mexiko und dem Klimaschutzprojekt „DakRTih Hydropower Project“ in Vietnam. Damit leistet beckers beste nicht nur einen nationalen Beitrag zur Verringerung von CO2, sondern auch international.

Blick über den alkoholfreien Getränke-Tellerrand

Oft ist ein Blick über den Tellerrand hinaus nützlich. In diesem Fall muss er gar nicht weit über die alkoholfreie Getränkebranche hinausgehen: Es ist der Brauriese AB InBev, der in Zukunft sehr deutliche Zeichen setzen möchte. Bis 2025 sollen hier 100 Prozent des eingekauften Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen abgedeckt werden. Eine große Aufgabe für die größte Brauereigruppe weltweit, denn momentan liegt der Prozentsatz noch bei unter 10 Prozent. „Der Verzicht auf fossile Brennstoffe schont die Umwelt und damit unsere Ressourcen. Wir verpflichten uns, spürbare Veränderungen anzustoßen. Wir haben die einmalige Chance, eine führende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel einzunehmen, indem wir als globales Unternehmen Energie nachhaltig erwerben“, so CEO Carlos Brito von AB InBev. Um sich ein besseres Bild davon zu machen, von welchen Mengen Carlos Brito spricht, ein konkreter Vergleich: Der Effekt käme der Handlung gleich, 500.000 Autos aus dem Straßenverkehr zu entfernen.

Innovative und nachhaltige Lösungen auch auf Zuliefererseite

Dass Zulieferer die Nachhaltigkeitsbestrebungen innerhalb der AfG-Branche durch immer mehr innovative, nachhaltige Lösungen unterstützen, versteht sich von selbst. Beispielsweise entwickelte der drinktec-Aussteller Sidel International AG die „Rightweight-Flasche“, eine Kunststoffflasche, die durch ihre Gestaltung gewichtsreduziert ist und damit unter anderem auch den Energieverbrauch während der Produktion mindert. Die KHS GmbH bietet für ihre Streckblasmaschinen unter anderem das Airback Plus-System, durch das die Maschinen etwa 40 Prozent weniger Druckluft benötigen – mehr dazu auf der drinktec. Die Krones AG, die auf der drinktec 2017 fast eine komplette Messehalle belegt, bringt für ihre Reinigungsmaschinen zum Beispiel Leichtbauträger in den Markt, die bis zu 30 Prozent weniger Gewicht auf die Waage bringen und damit bis zu fünf Prozent Heizenergie einsparen. Vergleichbare Konzepte gibt es zuhauf und es werden immer mehr. Auch weil die alkoholfreie Getränkebranche förmlich darauf besteht, dem Verbraucher noch mehr nachhaltigen Nutzen bieten zu können.

Während der drinktec ist das Thema Energie- und Ressourceneffizienz über sämtliche Ausstellungsbereiche hinweg von hoher Bedeutung: Das water-technology@drinktec Symposium, organisiert vom VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen, widmet sich dem Thema Wassermanagement. Auf der Fachkonferenz PETnology Europe werden PET-Innovationen wie zum Beispiel PEF vorgestellt. Messebesucher erfahren dort außerdem mehr über den schonenden Umgang mit Energie und Ressourcen, sowie zur nachhaltigen Getränkeproduktion. Weitere Highlights sind im Rahmenprogramm der drinktec zusammengefasst. Und mit den neuen drinktec Services Lösungsverzeichnis und Innovation Guide kommen Besucher noch schneller und einfacher zu ihren Wunsch-Produkten und -Lösungen.

Friederike Arndt

Die selbstständige Fachjournalistin Friederike Arndt gilt als Expertin für den Bereich Getränke und war unter anderem lange Zeit als Redakteurin der Fachzeitschriften Getränkeindustrie und Getränkefachgroßhandel tätig. In dem Blog berichtet sie über die neuesten Trends und Innovationen aus dem Bereich der Alkoholfreien Getränke.