Themenwoche Energieeffizienz: Die Brauerei wird grüner

Die Brauerei wird grüner
© Krones AG

Energieeffizienz wird für Brauer weltweit immer mehr zum strategischen Thema. Mit den richtigen Anlagen und Systemen können Brauereien nicht nur umweltschonender, sondern auch kostensparender produzieren. Passende Produkte gibt es auf der kommenden drinktec.

Trend: Nachhaltigkeit in der Brauerei

Wer ein gutes Bier brauen will, der macht sich selten Gedanken über Themen wie Ressourcenplanung, Controlling oder ökologische Effizienz. Aber eine Erkenntnis rückt immer mehr in den Fokus der Brauer: Energiekosten machen mindestens zehn Prozent der Gesamtkosten in Braustätten aus und können häufig erfolgsentscheidend sein. Vor allem in Zeiten von Marktkonzentration, Massenproduktion und Preisverfall ist der Wettbewerb für viele Brauer härter geworden. Energieeinsparung heißt daher das Zauberwort der Stunde, an dem sich Produzenten in allen Teilen der Welt heute mehr denn je messen müssen. Branchenexperten sehen darin einen Trend, der in den kommenden Jahren auch die letzte Landbrauerei erfassen wird.

Anlagenhersteller liefern Lösungen zur Einsparung von Energie

Immer mehr Hersteller von Anlagentechnik haben sich das Thema Effizienz inzwischen auf die Fahnen geschrieben. Für sie ist es inzwischen ein wichtiges Verkaufsargument, denn Brauerei-Chefs achten beim Kauf von neuen Anlagen immer mehr auf den wirtschaftliche und nachhaltige Aspekte ihrer Produktion. Für sie ist der Umgang mit Energie ein wichtiges Einsparpotential. Als einer der marktführenden Anbieter auf diesem Gebiet gilt die Krones AG mit Hauptsitz in der Oberpfalz. Das Krones-Team entwickelte beispielsweise ein System, womit hochwertiges Bier ressourcenschonend gebraut werden kann. „EquiTherm“ heißt das Verfahren, das Energie an geeigneter Stelle des Brauprozesses entzieht und an einem passenden Punkt wieder zuführt. Das Geheimnis dabei liegt darin, dass die Abwärme nicht als Primärwärme, sondern als „Wärmetauscher“ genutzt wird. Gespart wird außerdem bei Kühlenergie, Strom und Frischwasserbedarf. Brauriesen wie beispielsweise Veltins und Paulaner nutzen das Verfahren bereits, um damit weitgehend umweltschonend zu produzieren. Auf der drinktec 2017 präsentiert die Krones AG ihre Innovationen in einer kompletten Messehalle.

Bier: Wo erneuerbare Energie draufsteht, steckt auch erneuerbare Energie drin

Aber nicht nur hiesige Branchengrößen schreiben Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit groß. Auch für Georg Rittmayer ist Nachhaltigkeit ein zentrales Thema. Seine gleichnamige Mittelstandbrauerei im fränkischen Hallerndorf wurde deswegen bereits mit dem „Solarbier-Siegel“ zertifiziert. Für den Verbraucher wird durch die Kennzeichnung klar, welches Bier mit Solarenergie und anderen erneuerbaren Energien hergestellt wurde. Darauf ist der Oberfranke Rittmayer stolz: „Wir tun etwas für die Umwelt und produzieren zu 100 Prozent CO2-neutral“. Den Strom zieht Rittmayer aus Wasserkraft, die Wärme für den Brauprozess erzeugt er mit Hilfe einer Hackschnitzel-Anlage. Aber auch hier wird die Abwärme nicht einfach in die Landschaft geblasen, sondern wieder in den Produktionsprozess eingebunden. So schafft Rittmayer einen besonders niedrigen Verbrauch. Dominik Bigge, Klimaschutzmanager des fränkischen Landkreises, bezeichnet die Brauerei als herausragendes Beispiel, wie Unternehmen erneuerbare Energien erlebbar machen.

Warum Georg Rittmayer auf Energieeffizienz setzt, wie „EquiTherm“ von Krones genau funktioniert oder welche Einsparungsmöglichkeiten es in der Bierproduktion noch gibt, erfahren Besucher auf der drinktec. Ein Fokusthema auf der drinktec ist Wasser- und Energiemanagement im Rahmen des water-technology@drinktec Symposiums. Jeder zehnte Aussteller bietet hier bereits entsprechende Lösungen. Auf der Fachkonferenz PETnology Europe werden PET-Innovationen wie zum Beispiel PEF vorgestellt. Messebesucher erfahren dort außerdem mehr über den schonenden Umgang mit Energie und Ressourcen, sowie zur nachhaltigen Getränkeproduktion. Mehr zu den Zukunftsthemen rund um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gibt es im umfassenden Beitrag zum Rahmenprogramm.

Mareike Hasenbeck

Mareike Hasenbeck ist freie Journalistin, Craft-Bier-Bloggerin von Feiner Hopfen sowie Biersommelière und international DLG geprüfte Sachverständige für Bier-Sensorik.