Themenwoche Energieeffizienz: Wein – Nachhaltigkeit heißt auch Qualität
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Im Wein steckt von Natur aus Sonnenenergie. Seine Herstellung und Transport erfordern zugleich auch viel konventionelle Energie. Längst haben sich Produzenten dem Thema Nachhaltigkeit angenommen und setzen damit auch auf kostensparende Lösungen.
In Zeiten des Klimawandels CO2-Verbrauch senken
Wie berechnet man den „ökologischen Fußabdruck“ eines Produkts? Indem man jeden Produktionsschritt hinsichtlich der aufzuwendenden Energie prüft und in CO2-Einheiten umrechnet. So wird das Ergebnis mit anderen vergleichbar. Auch für die Weinherstellung kann es ein Ziel sein, den ökologischen Fußabdruck innerhalb einer bestimmten Frist zu verkleinern. Das ist gut für die Umwelt und kann in Zeiten des Klimawandels ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz sein.
Nachhaltigkeit in der Weinherstellung macht sich bezahlbar
Immer mehr Weinproduzenten haben das erkannt und sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Solarpanels aufstellen oder auf dem Dach des Kellereigebäudes anbringen, kann sich lohnen. Aber der ökologische Fußabdruck schließt sehr viel mehr ein als nur die Stromrechnung. Stichwort Transport: Nicht nur Traktorfahrten durch die Weinberge, sondern auch der Transport der Flaschen schlägt hier zu Buche. Tipp: Leichtglasflaschen senken das Transportgewicht und damit auch den Energieverbrauch. Neu gebaute Weingüter verfügen mittlerweile über Kelleranlagen, in denen die Schwerkraft für den Transport der Moste oder Weine sorgt: So wird pumpen überflüssig. Das ist der Weinqualität zuträglich. Abfall- und Wassermanagement sind weitere Stichworte zum Thema Nachhaltigkeit.
Wein-Metropole Bordeaux setzt seit 25 Jahren auf Nachhaltigkeit
Bordeaux ist eines der ersten Anbaugebiete, die bereits in den Neunziger Jahren einen Nachhaltigkeits-Plan aufgestellt haben. Anhand des des ökologischen Fußbadrucks treffen Erzeuger die Entscheidung darüber, wie sie energieeffizienter und nachhaltiger wirtschaften können. 2008 wurde die erste CO2-Bilanz vorgestellt. Allein bis 2013 hatte sich diese schon um neun Prozent verbessert. 2010 wurde ein Umweltmanagementsystem eingeführt. Und derzeit nehmen daran 680 Betriebe vom Château bis zur Kellerei auf freiwilliger Basis teil – diese bewirtschaften mehr als die Hälfte der Bordelaiser Rebfläche. Das gemeinsame Ziel bis 2020: den ökologischen Fußabdruck um 20 Prozent reduzieren, 20 Prozent weniger konventionelle Energie verbrauchen und stattdessen mehr erneuerbare Energien einsetzen.
Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit: In der Praxis und auf der SIMEI
Manche Winzer studieren ihre Böden genau, um mechanische und chemische Interventionen zu minimieren. Andere bereiten ihr Brauchwasser durch Bambuspflanzungen auf. Bambuswurzeln können Schadstoffe abbauen und Bakterien binden. Der Vorteil: wenig Energieverbrauch und Betriebskosten, dazu ein Beitrag zur landschaftlichen Vielfalt. Auch der Umstieg auf eine biologische oder biodynamische Wirtschaftsweise ist für viele Erzeuger der Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Alles in allem: Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind nicht nur wirtschaftlich interessant, sondern können auch die Qualität eines Produkts verbessern. Übrigens binden auch Reben CO2, das wie das Sonnenlicht für die Photosynthese und damit das Wachstum der Pflanzen benötigt wird. Der ökologische Fußabdruck bei der Weinherstellung ist auch Thema der SIMEI@drinktec: In der SIMEI Knowledge & Innovation Area präsentiert der europäische Weinbauverband CEEV (Comité Européen des Entreprises Vins) die Ergebnisse der Initiative zur Festlegung neuer Regeln für den ökologischen Fußabdruck von Produkten im Weinbau.