Wein: Konsum und Handel sind weltweit auf dem Vormarsch

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Weltweit nehmen die Produktion, der Handel und der Verzehr von Wein stark zu. Das liegt vor allem an der Liberalisierung des Handels und den entsprechenden internationalen Abkommen. Links und rechts des Pazifiks entstehen damit laufend neue Weinnationen. Gut für die Aussteller der SIMEI@drinktec, denen sich dank der vielen Produzentenländer zahlreiche Chancen in internationalen Märkten erschließen.

Wein: Europa lange „Weltmeister“ im Konsumieren und Produzieren

In den Jahrzehnten vor der Jahrtausendwende hatte Europa noch einen Anteil von mehr als drei Viertel an der Welt-Rebfläche und der Weinproduktion. Auch was den Verbrauch von Wein betraf, hatte Europa die Nase vorn und war für rund 75 Prozent des weltweiten Weinkonsums verantwortlich. Die Endkunden in den mediterranen Weinbaunationen, vor allem in Frankreich, Italien und Spanien, konsumierten auf hohem Niveau. In einigen Ländern lag der Durchschnittsverbrauch bei über 100 Litern pro Kopf und Jahr – heute liegt dieser in Frankreich bei rund 50 Litern Wein pro Jahr, in Italien bei circa 30 Litern und in Spanien unter 20 Litern.

Diese Entwicklung ist unter anderem auf den demografischen Wandel zurückzuführen, der auch vor den eher bevölkerungsreichen, südeuropäischen Ländern keinen Halt machte. Vor allem der Übergang von ehemals stark landwirtschaftlich geprägten Volkswirtschaften hin zu Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften begünstigte diesen Trend.

Internationaler Wein-Boom und neue Produktionszweige

Die Liberalisierung des Handels und eine Vielzahl an Abkommen haben neue Marktteilnehmer hervorgebracht. Besonders die USA und dort vor allem Kalifornien, sowie Argentinien, Chile, Südafrika und Australien haben rund um das Millennium für einen enormen Aufschwung im Weinhandel gesorgt. Große Zuwächse bei Rebfläche und Produktion weisen heute auch Länder wie China und Indien auf, die noch in früheren Jahrzehnten kaum eine Rolle spielten. In diesen Ländern dienen die Rebflächen allerdings nur teilweise der Weinerzeugung: Sowohl Rosinen- als auch Traubenmostproduktion sind alternative Produktionszweige. China ist mit 14,6 Millionen Tonnen inzwischen vor Italien (7,9 Millionen Tonnen) und den USA (7,1 Millionen Tonnen) größter Rosinen-Erzeuger der Welt. Zum Vergleich: Die weltweite Rosinenproduktion beträgt 77,3 Millionen Tonnen.

Export-Schlager Wein

Von 60 Millionen Hektolitern im Jahr 2000 kletterte der Export von Wein weltweit bis 2016 um 44 Prozent auf 104 Millionen Hektoliter. Der Wert der Wein-Exporte nahm in der gleichen Periode noch stärker von 12 auf 29 Milliarden Euro zu. Der Anteil der Flaschenwein-Exporte ist seit Jahren mit 54 Prozent größtenteils stabil. Auf Weine, die lose in großen Stahl-Tanks oder sogenannten „Flexi-Tanks“ transportiert werden, entfallen rund 40 Prozent der Exporte. Immer stärker werden schäumende Weine, Sekte, Schaumweine und Champagner gehandelt, die inzwischen rund 8 Prozent der Welt-Weinexporte ausmachen.

Internationaler Weinhandel verlangt moderne Transportmittel

Der Handel mit Wein findet heute auf einem globalen Markt mit viel mehr Teilnehmern aus verschiedenen Ländern statt als noch vor wenigen Jahrzehnten. Ohne moderne Transport- und Verladetechnik, spezialisierte Spediteure und Warenwirtschaftssysteme, wie sie auch auf der drinktec gezeigt werden, ist der internationale Weinhandel nicht mehr denkbar. Trends und Beratung rund um das Thema Transport bietet auch die SIMEI@drinktec. Passend dazu präsentieren Aussteller auf der SIMEI@drinktec ihre neuesten Produkte. Die von der Unione Italiana VINI (UIV) veranstaltete SIMEI ist 2017 erstmals Teil der drinktec und ergänzt das Angebotsportfolio rund um den Weinbau in zwei zusätzlichen Hallen ideal. Die SIMEI@drinktec ist der Branchentreffpunkt für Winzer und Weinproduzenten aus aller Welt.

Dr. Hermann Pilz

Seit mehr als 20 Jahren leitet Dr. Hermann Pilz als Chefredakteur die Fachzeitschrift WEINWIRTSCHAFT und schreibt leidenschaftlich gerne über die verschiedensten Themen der Wein- und Spirituosen-Branche.