Themenwoche Flexibilität: Flexibilität in Molkerei-Betrieben ist Trumpf
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Die Zahl der von Molkereien hergestellten Artikel nimmt stetig zu. Oft sind es jedoch nicht die Molkerei-Betriebe, die die Initiative ergreifen und die Vielfalt in den Handelsregalen immer größer werden lassen. Es ist vielmehr der Handel selbst, der seine Eigenmarken mit besonderen oder saisonalen Produkten von Wettbewerbern abgrenzen will. Für die Hersteller hat das zur Folge, dass Prozesstechniken angepasst werden müssen.
Der Handel wird kreativ, wenn es darum geht, den Kunden in die Läden zu locken und neue Kaufimpulse zu schaffen. Eine große Auswahl an Produkten, saisonale Aktionen und kreative Neuheiten gehören dabei zu den Lockmitteln des Einzelhandels. Auch im Bereich der Molkerei-Produkte versucht der Handel, sich mit neuen und besonderen Produkten von der Konkurrenz abzuheben.
Segen für den Handel, Fluch für die Hersteller
Während der Handel von einer großen Produkt-Auswahl profitiert, stellt die Produktion der vielen unterschiedlichen Produkte die Molkerei-Betriebe oft vor Schwierigkeiten. Aufgrund automatisierter Prozesstechnik haben Hersteller wenig Interesse daran, eine Vielzahl verschiedener Erzeugnisse herzustellen, weil es für sie mit mehr Aufwand und Kosten verbunden ist. Grundsätzlich sind Molkereien nämlich darauf spezialisiert, die Verarbeitung eines flüssigen Rohstoffes in relativ großen Mengen bei hohem Automatisierungsgrad durchzuführen. Denn das steigert die Effizienz und senkt Kosten. Die Herstellung vieler unterschiedlicher Produkte erhöht jedoch kostenintensive und unproduktive Stillstands- und Rüstzeiten in den Abfüllhallen.
Effizienz durch intelligente Produktionspläne
Was können Molkerei-Betriebe also gegen das unverhältnismäßige Ansteigen der Rüst- und Stillstandszeiten unternehmen? Eine effiziente Lösung dafür ist beispielsweise ein möglichst intelligent aufgestellter Plan für die Produktion, der auf die betrieblichen Vorgänge abgestimmt ist. Ein Beispiel dafür: Nach dem Umstellen der Füllmaschine auf ein anderes Produkt sollte genau zur frühesten Startzeit das abzufüllende Produkt bereit stehen. Oder, altbekannt, aber immer wieder gern vernachlässigt: Man füllt zuerst weiße Produkte ab, dann dunkle. Dadurch werden Verluste minimiert und beim Reinigen der Leitungswege Zeit gespart.
Weitere Möglichkeiten zur Steigerung der Flexibilität
Eine weitere Möglichkeit wäre, in neue und flexible Abfülltechnik zu investieren, die bereits auf minimalen Umstellaufwand ausgelegt ist. Die vom Lieferanten versprochenen Effizienz-Verbesserungen funktionieren jedoch nur dann, wenn die Abläufe im Betrieb solche Optimierungen ermöglichen. Dazu benötigt es auch vor allem gut geschultes und trainiertes Personal.
Eine andere Möglichkeit zur Verkürzung der Umstellzeiten bildet das genaue Analysieren der Rüstvorgänge. Hierfür stehen standardisierte Methoden zur Verfügung, z.B. „SMED“ (Single Minute Exchange of Die). Das Ziel ist es hierbei, Maschinen auf einen neuen Fertigungsprozess umzurüsten, ohne den Fertigungsfluss zu stören und somit die Rüstzeit der Maschine zu reduzieren.
Inspiration und Austausch auf der drinktec 2017
Es gibt also durchaus Möglichkeiten, die Flexibilität einer Produktion hoch und zugleich die damit verbundenen Kosten niedrig zu halten. Auf der kommenden drinktec können sich Besucher darüber informieren, wie sie ihre Molkerei-Betriebe kostenseitig akzeptabel und ausreichend flexibel halten können. Zahlreiche Hersteller von Fertigungsmaschinen und -linien sowie vertretene spezialisierte Beratungsunternehmen stehen dafür für einen fachlichen Austausch zur Verfügung. Einen Überblick über alle Veranstaltungen zum Thema Molkerei-Produkte finden Sie hier. Der Fokus-Tag Milch am 15. September bietet eine zusätzliche Möglichkeit, sich über Trends und aktuelle Technologien in der Milchbranche zu informieren.