Isarkindl: Bayerische Braukultur zeitgemäß interpretiert

Isarkindl
(v.l.) Rainer, Nina, Xaver und Simon. (© Christian Büttner)

Auf dem drinktec-Blog werden regelmäßig die wichtigsten Newcomer der Craft-Beer-Szene vorgestellt. Dieses Mal das innovative Startup namens „Isarkindl“ aus Freising bei München, das seine kreativen Spezialitätenbiere, darunter das Erfolgs-Märzen „Schmankerl“, auf dem place2beer in Halle B1 präsentiert.

Nach hocharomatischen Imperial Stouts, starkgehopften Double India Pale Ales und hochprozentigen Barley Wines geht der Trend jetzt wieder zu dezenten und unkomplizierten Spezialitätenbieren. Das Zauberwort der Stunde heißt Drinkability. In der internationalen Craft-Beer-Szene setzen viele Brauer deshalb inzwischen auch auf traditionelle Lagerbiere wie Pilsner, Helles oder Märzen, die sie allerdings neu und kreativ interpretieren. Diese Philosophie vertreten auch Xaver Amler und Simon Klur von „Isarkindl“.

Isarkindl – ein Uniprojekt

Die beiden Bayern studierten an der TU München in Weihenstephan und sahen im Jahr 2014 ihre Erfolgschance beim uni-internen Innovationswettbewerb für Getränke und Lebensmittel (IGL) der Studienfakultät Brau- und Lebensmitteltechnologie. Einmal pro Jahr können Studenten dabei ihr kreatives Können präsentieren. Teilnehmende Teams erarbeiten gemeinsam mit Profis aus Industrie und Forschung möglichst ungewöhnliche Getränke und Lebensmittel sowie die dazugehörige Vermarktungsstrategie. Präsentiert werden die Ergebnisse einer ausgewählten Jury, die das Siegerteam bestimmt.

Ein besonderes Helles und ein Schmankerl

Amlers und Klurs Grundidee: ein Helles zu brauen, das nicht einfach nur klassisch mit untergäriger Hefe vergoren ist. Also gaben sie belgische Brettanomyces-Hefe in den Sud, die im Aroma einen typischen Pferdedecken-Charakter vorweist. Zwar gewann die Freisinger nicht den ersten Platz. Doch 2015 gründeten sie mit vielen neuen Ideen die Marke „Isarkindl“. Neben dem modern interpretierten Hellen, veredelt mit Aromahopfen, steht inzwischen auch ein Spezialitätenbier mit dem Namen „Schmankerl“ in den Regalen. Dieses kupferfarbene Märzen ist mit Wiener- und speziellen Karamell-Malzen gebraut. Das Aroma ist daher stark malzbetont, allerdings komplementieren blumige Hopfennoten, die an Pils erinnern, das Gesamtbild. Mit diesem ungewöhnlichen Kick grenzt sich dieses Bier von traditionellen Standartsorten ab. „Wir verbinden bayerische Braukunst mit offenem Geist für neue Ideen“, sind sich die Freisinger einig.

Im Team zum Erfolg

Doch nur gutes Bier im Sudkessel zu haben reichte Amler und Klur für ihr Erfolgsrezept nicht aus. So holten sich die Jungbrauer für ihr Isarkindl-Team noch den alten Schulfreud Rainer Pieknik dazu, der als Betriebswirtschaftler für die Organisation zuständig ist und Nina Bachmann für die Etiketten. Zwar plant das Kreativ-Kollektiv noch weitere Sude, aber zunächst wollen sie sich auf die aktuellen Sorten konzentrieren, um damit ihre Marke weiter voranzutreiben.

Ihr aktuellstes Projekt liegt noch in den Lagertanks einer anderen Brauerei. Gemeinsam mit 18 nationalen Brauern, darunter auch die „Munich Brew Mafia“, „Hoppebräu“ und „Yankee & Kraut“, entwickelten Amler und Klur ein modernes leichtes Weißbier für „Die lange Nacht der Brauereien“ beim Giesinger Bräu in München.

Place2beer – Treffpunkt für Bierliebhaber

Alle Spezialitäten von „Isarkindl“ können Craft-Beer-Fans im Bereich des place2beer auf der drinktec verkosten und sich von den innovativen Geschmäckern begeistern lassen. Das Bierareal auf der Messe hat aber noch deutlich mehr zu bieten: Hier stehen die wohl kreativsten und spannendsten Newcomer der Craft-Beer-Szene an ihren Ständen bereit um gern auch Auskunft über ihre Projekte zu geben. Halle B1 wird damit zu einem Hotspot für Bierliebhaber, die gern ganz ungewöhnliche Sude probieren möchten. Hier können Interessenten auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern auch kostenfrei die Kreationen vieler anderer Brauer verkosten. Außerdem gibt es Live-Degustationen und Diskussionsrunden zu aktuellen Themen wie „Frauen und Bier“, „Bier und Food“ sowie „Bier und Käse“.

Der place2beer wird unterstützt von:

  • Barth Haas Group
  • Bayerische Brauerbund
  • BeverageDaily.com
  • Brewing, Food & Beverage Industry Suppliers Association (BFBi)
  • Deutscher Brauerbund
  • Gebo Cermex
  • KHS
  • Sahm GmbH
  • The Brewers of Europe
  • William Reed Business Media

Mareike Hasenbeck

Mareike Hasenbeck ist freie Journalistin, Craft-Bier-Bloggerin von Feiner Hopfen sowie Biersommelière und international DLG geprüfte Sachverständige für Bier-Sensorik.