Verschlüsse: Optische und funktionale Designs als Kaufanreiz
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Die Auswahl an extravaganten Gebinde-Designs ist inzwischen enorm. Noch nicht ausgereizt scheint dagegen der Bereich der Verschlüsse. Fast erweckt es aber den Anschein, dass das Marketing in der Getränkeindustrie den Verschluss bislang etwas stiefmütterlich behandelt hat. Dabei sind vielfältige attraktive Designs in Kombination mit praktischen Funktionen möglich.
Marketing und Verschlüsse: Bislang tut sich da nicht besonders viel. Als Marketing-Instrument wären sicherlich doch mehr als Spiele im Deckel oder verkaufsfördernde Sammelaktionen möglich, oder?
Vielfalt an Verschlüssen
Ein Beispiel dafür ist Wein. Immer noch gilt Naturkork beim Verbraucher als der bekannteste Verschluss, auch wenn er – angesichts von Kunststoffkorken und Glasstopfen – kaum noch zeitgemäß ist. Der Schraubverschluss ist aufgrund seiner Dichtigkeit und Wiederverschließbarkeit die beste Wahl. Er korkt nicht wie der Naturkork und richtet damit explizit keinen Schaden an. Und doch hat er immer noch einen negativen Ruf, was die Wertigkeit betrifft: Viele Verbraucher verbinden Wein mit Schraubverschluss immer noch mit schlechter Qualität. Beim Mineralwasser hingegen hat sich der Schraubverschluss fast komplett durchgesetzt. Auch bei Bier hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht viel geändert. Nach wie vor ist der gute alte Kronkorken in der Pole Position. Der Bügelverschluss hat als Alternative zwar durchaus seine Berechtigung, besetzt aber allenfalls nur eine Nische.
Verbraucherbedürfnisse im Fokus
Der Großteil der Innovationen im Bereich Verschlüsse orientiert sich an den Anforderungen der Getränkeindustrie: Material, Gewichtsreduzierung oder ökologische und ökonomische Erfordernisse. Das macht auch zweifelsohne Sinn. Doch vielleicht könnte das Augenmerk noch mehr auf die Bedürfnisse der Kunden gerichtet werden. Diese haben – neben Klassikern wie komfortablem Verschließen, Dichtigkeit oder auch Schutz und Sicherheit des Inhaltes – zunehmend höhere Erwartungen. So klagt die stark wachsende Gruppe der Senioren regelmäßig über schwer zu öffnende oder gar verwirrende Verschlüsse. Angesichts der derzeitigen demographischen Entwicklung ist das ein wichtiger Punkt. Daneben könnte die Getränkeindustrie auch der jungen Zielgruppe, die viel unterwegs ist, passgenaue Lösungen anbieten. Für mobil orientierte Verbraucher und vor allem für Sportler eignet sich beispielsweise der Sportscap-Verschluss, da er sich schnell und einfach öffnen lässt. Für Fruchtsäfte und Milchmisch-Getränke könnte der Weithals-Verschluss stärker in den Fokus rutschen, da er deutlich trinkfreundlicher ist. Transparente, transluzente oder farbige Design-Lösungen können am Point of Sale den jeweiligen Nutzergruppen das für sie passende Produkt klar zeigen.
Ansprechende Marketing-Ideen
Eine schöne Idee liefert bereits der Smoothie-Hersteller true fruits mit seinen Upcycling-Aufsätzen. Für die geleerten Glasflaschen stehen Permanentverschlüsse, Streu-, Gieß- oder auch Pumpaufsätze für ein „neues“ Leben der Flasche zur Verfügung. Spannend sind auch funktionale Verschlüsse, bei denen Zusatzstoffe dem Getränk erst mit dem Öffnen zugeführt werden. Ebenso interessant ist die Palette der umweltverträglichen, bio-basierten Verschlüsse, die aufgrund des zunehmenden Umweltbewusstseins der Verbraucher für Hersteller immer wichtiger werden. Übrigens findet auf der drinktec 2017 am 14. September um 16 Uhr die Verleihung der World Beverage Innovation Awards statt. Darunter befindet sich auch die Kategorie „Bester Verschluss“. Ansonsten treffen sich die Marketing-Experten der Getränkeindustrie in der Innovation Flow Lounge – eine sprudelnde Inspirationsquelle.
Die Innovation Flow Lounge wird unterstützt von:
- Döhler
- FoodBev Media
- KHS
- Sahm GmbH