Vogelwilde Bier-Kreationen vom Tegernsee

Markus Hoppe from "Hoppebräu"
© Markus Hoppe

Auf dem drinktec-Blog werden regelmäßig die wichtigsten Newcomer der Craft-Bier-Szene vorgestellt. Dieses Mal das innovative Startup namens „Hoppebräu“ aus dem bayerischen Waakirchen, das seine kreativen Sude auf der place2beer in Halle B1 präsentieren wird.

Markus Hoppes Bierkarriere begann im Süden des indischen Ozeans knapp 9000 Kilometer entfernt von seiner bayerischen Heimat Waakirchen am Tegernsee. Inzwischen ist der 27-Jährige zurückgekehrt und zählt mit seiner Marke „Hoppebräu“ zu den angesagtesten Jungbrauern der Republik. Hoppes Biere mit so ungewöhnlichen Namen wie „Vogelwuid“, „Wuida Hund“ oder „Wuide Hehna“ gewinnen aber auch international immer mehr Interessenten.

Nach seiner Ausbildung zum Brauer und Mälzer in der Schlossbrauerei Maxlrain nahe Bad Aibling wollte er sein Knowhow über internationale Bierstile erst einmal in fernen Ländern erweitern. Der Einstellungsvertrag einer schottischen Brauerei lag bereits auf dem Tisch, als ein Kollege ihm verkündete, er habe etwas Besseres für ihn bei der Münchner Joh. Albrecht Brauerei- und Gastronomietechnik GmbH, die weltweit Brauhäuser für ihre Kunden konzipiert. Markus Hoppe zögerte nicht lange und setzte seinen Namen auf den Vertrag. Ziel seines ersten Auftrages war Mauritius, eine Insel im Südwesten des indischen Ozeans. So startete er mit Anfang 20 in den Bergen nahe der Hauptstadt Port Louis mit dem Aufbau von „Flying Dodo“, einer neuen Gasthausbrauerei.

In den 14 Monaten, die Hoppe auf der Insel im Indischen Ozean verbrachte, braute er nach eigenen Worten mehr als 20 verschiedene und vor allem ganz ungewöhnliche Sude. „Ich konnte mich hier so richtig austoben“, erzählt der gebürtige Bayer. Die von ihm konzipierten Biere waren mit Kiefernholz, Kaffeebohnen oder Früchten wie Guave und Wassermelone gebraut. Sie galten als Sensation auf der paradiesischen Urlaubsinsel am Rande der Welt.

Aber irgendwann überkam Hoppe der „Inselkoller“ und er wollte unbedingt nach Bayern zurück, wie er heute gesteht. Zurück in der Heimat widmet er sich dem Aufbau seiner eigenen Craft-Marke. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Zwar besitzt Markus Hoppe noch keine eigene Brauerei und betätigt sich derzeit als Gypsy-Brauer, der seinen Ideen in befreundeten Braustätten umsetzt. Aber noch in diesem Jahr soll der Bau einer eigen Braustätte in seinem Heimatort Waakirchen beginnen. Hoppes Traum kann sich nun auf insgesamt 3000 Quadratmetern erfüllen – mit Braustätte, Gastwirtschaft und Biergarten.

Seine Kreationen sollen auch in der eigenen Lokation nur mit ausgewählten Rohstoffen hauptsächlich aus der Region gebraut werden. Die verwendeten Aromahopfen packt der Craft-Brauer auch im Kaltbereich in den Kessel –  Experten nennen das „Hopfenstopfen“. So bekommen sein Lager, das Pale Ale sowie das India Pale Ale einen noch intensiveren Geschmack. Gern reift der Bayer aber auch dunkle Sorten wie Stout im Whisky- oder Sherry-Fass. An ungewöhnlichen Bierideen fehlt es Hoppe jedenfalls nicht.

Der bayerische Jungbrauer will auch auf der drinktec die Messebesucher mit seinen neuen Spezialitäten überraschen. Alle Sorten von „Hoppebräu“ können neugierige Gäste im Bereich des place2beer der drinktec probieren. Hier stehen die wohl kreativsten und spannendsten Newcomer der Craft-Bierszene an ihren Ständen bereit um gern auch über ihre Projekte und neue Sude zu sprechen. Halle B1 wird damit zu einem Hot-Spot für Bierliebhaber, die gern ganz ungewöhnliche Sude probieren möchten. Hier können Interessenten auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern auch kostenfrei die Kreationen vieler anderer Brauer verkosten. Außerdem gibt es Live-Degustationen und Diskussionsrunden zu aktuellen Themen wie „Frauen und Bier“, „Bier und Food“.

 

Mareike Hasenbeck

Mareike Hasenbeck ist freie Journalistin, Craft-Bier-Bloggerin von Feiner Hopfen sowie Biersommelière und international DLG geprüfte Sachverständige für Bier-Sensorik.