Session Ales – Der neue Sommertrend der Craft-Bierszene

session ale beer
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Starke Biere mit mehr als zehn Prozent Alkohol sind wohl keine idealen Sommerbegleiter. Jetzt trinkt man leichte, aber dennoch hocharomatische Sorten.

Imperial Stout, Double India Pale Ale oder Barley Wine: In den vergangenen Jahren haben Craft-Brauer versucht, sich mit extremen Aromen und hohem Alkoholgehalt zu überbieten. Starke Biere bleiben weltweit beliebt, keine Frage. Doch jetzt wollen Konsumenten auch kreative Biere, von denen man auch mal mehr als nur ein Glas trinken kann. Der Trend geht zu sogenannten Session Ales. Darunter versteht man gut gehopfte, hocharomatische India Pale Ales, die allerdings nur einen schlanken Alkoholgehalt von drei bis vier Prozentpunkten aufweisen. Ziel ist es, eine genussvolle Trinkbarkeit zu schaffen, damit Gaumen und Zunge nicht überfordert werden.

Mit typischem Leichtbier hat dieser Stil allerdings nichts gemein. Aber woher kommt die Idee zu solchen Session-Bieren? Ken Grossmann, der mit seiner Brauerei „Sierra Nevada“ in den USA als einer der ersten Craft-Brauer der Welt gilt, verfolgt den Wandel zu Session Ales seit rund zwei Jahren: „Ich beobachte schon länger in den USA, dass gerade hocharomatische und gut gehopfte Biere, die jedoch über mäßigen Alkoholgehalt und einer eher dezenten Bitternote verfügen, zunehmend an Beliebtheit gewinnen.“ Nach den vielen Alkohol-Granaten in der Craft-Szene zeichne sich hier ein neuer Trend ab. Aber nicht nur in den USA.

Auch hierzulande experimentieren die Kreativbrauer inzwischen mit erfrischenden, alkoholarmen Bieren. Session Ales gelten daher auch als perfekte Sommerbiere, ohne dabei wässrig zu wirken. Der meist schlanke Malzkörper in Kombination mit der Fruchtaromatik des Hopfens macht diese Bier-Typologie zum idealen Getränk an heißen Tagen, aber auch als Erfrischung zwischendurch, als Feierabend-Drink oder als Begleiter beim Grill-Event.

Wie vielfältig die Geschmäcker aber auch hier sein können, zeigen innovative Craft-Brauer zum Beispiel im Treffpunkt place2beer auf der kommenden drinktec. In Halle B1 erklären u.a. ausgebildete Biersommeliers bei interessanten Vorträgen, worauf es bei den angesagten Bierstilen ankommt und zu welchen Speisen sie am besten passen. Außerdem kann im Rahmen des European Beer Star, einen der renommiertesten Bierwettbewerbe der Welt, bei der Publikumsverkostung am 12. September jeder drinktec Besucher erstklassige Biere aus der ganzen Welt testen und bewerten. Vielleicht wird auch hier das eine oder andere Session Ale dabei sein.

> Zum Rahmenprogramm der drinktec

 

Mareike Hasenbeck

Mareike Hasenbeck ist freie Journalistin, Craft-Bier-Bloggerin von Feiner Hopfen sowie Biersommelière und international DLG geprüfte Sachverständige für Bier-Sensorik.