NOLO-Getränke: Kann sich der alkoholfreie Trend weiter etablieren?
![Nolo Getränk](https://drinktec-blog.b-rex.de/wp-content/uploads/2022/05/cocktail-4307170_960_720-960x484.jpg)
Alkohol: Nein Danke! NOLO-Getränke erobern zurzeit den Markt und machen alkoholischen Getränken den Platz im Regal streitig. Eine Entwicklung, die auch die Branche selbst mit Spannung verfolgt. Doch sind die Alkohol-Alternativen tatsächlich gekommen, um zu bleiben?
- Zukunftsprognose: Laut Umfragen wollen 80 % mehr zu NOLO-Alternativen greifen
- Branchenexpert:innen rechnen fest mit weiterem Wachstum
- Produzenten alkoholfreier Alternativen müssen einige Herausforderungen bewerkstelligen
Wer nach Genuss im Glas sucht und dabei bewusst auf Alkohol verzichten möchte, findet die lifestyle-gerechte Lösung in sogenannten NOLO-Getränken – Getränke mit “no and low alcohol”. Und das Angebot reicht mittlerweile weit über alkoholfreies Bier und Sekt hinaus: Die neue Generation der NOLO-Getränke umfasst neben alkoholfreiem Wein auch immer mehr Alternativen zu Spirituosen, die wenig bis keinen Alkohol enthalten.
Dass alkoholfreie Aperitifs als Teil einer achtsamen Lebensweise aktuell im Fokus der Getränke-Industrie stehen, bestätigt auch der Bacardi Cocktail Trends Report 2022: Das Spirituosen-Unternehmen setzte 2021 mit einer erfolgreichen Kampagne selbst den Startschuss – doch wie sehen die Zukunftsprognosen des alkoholfreien Spirituosen-Trends aus und wie definiert sich NOLO heute?
NOLO-Getränke: Was ist das?
Im Sprachgebrauch begegnet man NOLO-Getränken schon länger als “alkoholfreie Spirituosen”, doch ist der Begriff der Spirituose nach EU-Spirituosenverordnung streng geschützt: Produktbezeichnungen wie “Gin” oder “Whiskey” dürfen beispielsweise im Rahmen des Verbraucherschutzes nicht für alkoholfreie Getränke verwendet werden. Die Formulierung “NOLO-Getränk” steht daher synonym für einen alkoholfreien Aperitif, der auf Getränkekarten auch gerne als “alkoholfreie Alternative” aufgeführt wird. NOLO-Getränke sind per Definition also alle Alternativen zu Alkoholika mit “no and low alcohol”. Sie umfassen demnach sowohl alkoholfreie Getränke mit bis zu 0,5 Vol. % Alkohol als auch Getränke ohne Alkohol mit garantiert 0,0 Vol. %.
Wie begann der Aufwärtstrend von alkoholfreien Alternativen?
Es ist Anfang 2020, als die Corona-Pandemie die ganze Welt in Schach hält. Die eigene geistige und körperliche Gesundheit rückt für viele Menschen wieder in den Fokus, um dem Virus die Stirn zu bieten. Ein gesunder Lifestyle ist unabdingbar, was den globalen, bereits lang anhaltenden Health-Trend noch einmal zuspitzt: Bereits vor der Ära der Pandemie entwickelten immer mehr Konsument:innen ein neues Bewusstsein für körperliches Wohlbefinden, Nachhaltigkeit, Bio-Qualität und Mindful Drinking. Schon im Jahr 2020 lag demnach laut Marktanalyse des IWSR der Umsatz für alkoholfreie Aperitifs bei rund 80 Millionen Euro. Das Marktpotenzial von NOLO-Getränken erkannte auch ein Berliner Unternehmerinnen-Duo schnell: Die beiden Gründerinnen eröffneten während des Corona-Lockdowns den ersten alkoholfreien Kiosk Deutschlands in angesagt geselligem “Späti”-Flair.
Kurzlebige Lifestyle-Produkte oder Mindful Drinking der Zukunft?
Wie sind die Aussichten für den Apéro ohne Alkohol?
Doch nicht nur im Berliner Kiosk wächst die Vielfalt alkoholfreier Spirituosen und Weine mit modernen Labels sowie authentischem Geschmack: Die Getränke-Industrie wird in diesen Tagen laufend um neue, kreative Alternativen abseits von simplem alkoholfreien Bier und Sekt bereichert. Denn auch Mocktails werden den Ansprüchen zahlreicher Konsument:innen nicht mehr gerecht. Sie wünschen sich weniger Zucker und ein Geschmackserlebnis, das dem alkoholischen Original möglichst nahekommt – Kriterien, die auf der Agenda von NOLO-Getränken der neuen Generation ganz oben stehen. Der hohe Stellenwert dieser Entwicklung spiegelt sich auch in aktuellen Umfragen wider: MARTINI® erfuhr beispielsweise im Januar 2022, dass fast 35 % der Deutschen die Entwicklung von alkoholfreien Alternativen gutheißen, während im Rahmen des Bacardi Cocktail Trends Report 2022 sogar 80 % der Befragten angaben, mehr NOLO-Alternativen in ihren Alltag integrieren zu wollen. Es zeichnet sich also eine Entwicklung hin zu alkoholfreien Spirituosen ab, welche auch durch die Prognose der IWSR weiter gestützt wird: Bis zum Jahr 2024 soll demnach der Umsatz von NOLO-Getränken von derzeit 100 Mio. US-Dollar auf 500 Mio. US-Dollar RSV in Westeuropa steigen.
Was sind die Herausforderungen für NOLO-Produzenten?
Die Nachfrage nach NOLO-Getränken steigt, doch stellt dies Hersteller gleichzeitig vor neue Herausforderungen. In diesen drei Bereichen ist besonderer Innovationsgeist gefragt:
- Geschmack
Der Geschmacksträger Alkohol muss substituiert werden, ohne das kennzeichnende Geschmackserlebnis von Wein, Whiskey, Wodka & Co. zu verlieren. - Produktion
Die Produktionsabläufe gestalten sich durch die neuartigen Aromen-Zusammensetzungen kompliziert und langwierig. - Haltbarkeit
Alkohol ist ein Konservierungsstoff, welcher in alkoholfreien Aperitifs gänzlich fehlt und in der Haltbarkeit zu Buche schlägt.
Challenge accepted: NOLO als etablierte Trendbewegung
Um die Herausforderungen in der Herstellung von NOLO-Getränken zu bewerkstelligen, werden revolutionäre Techniken für Produktionsprozesse, Abfüllverfahren und Verschlüsse gesucht – und gefunden. ROTKÄPPCHEN® ist schon seit vielen Jahren Experte in der Produktion von alkoholfreiem Sekt. Das Unternehmen nutzt die sogenannte “Spinning Cone Technologie”, durch welche Alkohol bei 35°C verdampft – ein Verfahren, das sich auch für alkoholfreien Wein adaptieren lässt. Neuartige Technologien wie diese bedeuten für die Getränkebranche gute Nachrichten, schließlich ist die Nachfrage nach Non Alcoholics ungebrochen groß. Hersteller wie KOLONNE NULL® präsentieren alkoholfreie und kalorienarme Wein-Variationen. LAORI® unterdessen setzt beispielsweise auf Gin und Rum mit hochwertiger Optik und natürlichen Aromen.
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